Förderungen

„Marburger Kolonial- und Fachgeschichte(n): Blicke aus Geschichte, Geographie & Kultur- und Sozialanthropologie“

Unter diesem Titel diskutierten am 21. November 2019 etwa 40 Teilnehmer*innen im Rahmen eines eintägigen Workshops, der in Zusammenarbeit der Fachgebiete Kultur- und Sozialanthropologie mit Prof. Dr. Ernst Halbmayer (FB 03), Neueste Geschichte mit Prof. Dr. Benedikt Stuchtey (FB 06) und der Physischen Geographie mit Prof. Dr. Georg Miehe (FB 19) organisiert wurde.

Perspektiven auf die Auseinandersetzungen mit dem (deutschen) Kolonialismus innerhalb der drei Fächer eröffnet und Grundlagen für einen interdisziplinären Dialog geschaffen wurden durch Vorträge und Inputs u.a. von Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Dr. Peter Pels (Leiden University), Prof. Dr. Dieter Haller (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Georg Miehe (Philipps-Universität Marburg).

Darauf aufbauend wurde am Nachmittag in Werkstattteams weitergearbeitet. Zur Diskussion stand, wie sich mit der kolonialen Vergangenheit der Philipps-Universität Marburg und deren Darstellung beschäftigt werden kann. Es ging um Fragen nach dem Umgang mit Objekten aus der Kolonialzeit in den Sammlungen der Philipps-Universität und darum, wie komplexe fachgeschichtliche Kontexte bearbeitet werden können.

Der Workshop wurde durch „UMR vernetzt“ und den Förderverein „Curupira – Kultur- und Sozialanthropologie in Marburg e.V.“ finanziert.

Zukunft erforschen – Teilnahme an der Amerikas-Tagung 2019 in Bonn

Unter dem Titel „Zukunft heute, gestern, morgen – Zukunftsvisionen in den Amerikas“ fand vom 12. bis 14. Juni die Amerikas-Tagung 2019 in Bonn statt. An den drei Tagen ging es in einer Vielzahl von Panels darum, die kulturell geprägte Seite von Zukunftsvorstellungen und zukunftsorientiertem Handeln zu betrachten. Mit Freude und großem Interesse nahm eine Gruppe Marburger Studierender der Sozial und Kulturanthropologie an der Tagung teil, um wertvolle Beiträge darüber zu hören, wie Denken über die Zukunft von kulturellen Mustern geprägt und von Wissenschaftler*innen untersucht wird.

Das Sommersemster über haben sich die Studierenden im Zusammenhang der Tagungsteilnahme auch im  Seminar „Was wird? Anthropologische Blicke auf die Wechselwirkungen von Konflikt und Zukunft“ unter Leitung von Lena Schick mit der wissenschaftlich häufig vernachlässigten Frage nach der Bedeutung von Zukunft beschäftigt.

Die Teilnahme an der Konferenz wurde von Curupira e.V. finanziell unterstützt.

Ausstellung „Kollision: Azteken. 1519. Spanier“

Am 2. Mai 2019 wird die Ausstellung „Kollision: Azteken. 1519. Spanier“ mit einer Vernissage im Rotkehlchen in der Waggonhalle (Rudolf-Bultmann-str. 2A, 35039 Marburg) eröffnet. Die studentische Posterausstellung greift in fünf Themenblöcken verschiedene Perspektiven auf die „Kollision“ aztekischer und spanischer Lebenswelten vor rund 500 Jahren auf. Im Fokus stehen dabei Aspekte der Kultur und Religion von Azteken, Eroberern und Missionaren.

Zehn Studierende des Bachelorstudiengangs „Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft“ haben die Ausstellung im Rahmen eines einjährigen Lehrforschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Karl Braun und der Tutorin Lena Muders erarbeitet. Alle Interessierten sind herzlich zur Eröffnung eingeladen. Es wird eine kurze thematische Einführung durch Karl Braun und die AusstellungsmacherInnen geben.

Die Ausstellung wird einen Monat lang (bis zum 02. 06.2019) im Rotkehlchen zu sehen sein. Maxi Haslach, die an der Ausstellung mitgearbeitet hat, sagt dazu: „Mexiko vor 500 Jahren. Eine faszinierende und zugleich brutale Geschichte. Eine Geschichte, von der wesentliche Versionen leider meist fehlen. Ohne diesen gerecht werden zu können, wirft die Ausstellung Blitzlichter auf diese bewegte Zeit. Es ist sicher kein Jubiläum, das es zu feiern gilt, aber eines, das wir und Sie zum Anlass nehmen können, uns diese Geschichte genauer anzuschauen, darüber zu staunen und ins Grübeln zu kommen.“

Ab 15. Juni ist die Ausstellung bis 29. August 2019 in Frankfurt/M. zu sehen, im Instituto Cervantes, Staufenstraße 1.

Die Realisierung der Ausstellung wurde von Curupira e.V. finanziell gefördert.

Workshop der Regionalgruppe „Indigenes Nordamerika“ in der DGSKA „Bestandsaufnahmen und Zukunftsperspektiven der deutschen Nordamerikanistik“

Marburg, Juni 2018 (Organisation: Markus Lindner, Ingo W. Schröder, Julia Vogel, Angela Weber)

Am 15. und 16. Juni 2018 fand am Fachgebiet Kultur- und Sozialanthropologie der Philipps-Universität Marburg ein Treffen der Regionalgruppe „Indigenes Nordamerika“ in der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie (DGSKA) statt. Ziel war neben dem allgemeinen Austausch insbesondere eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen deutschsprachigen Nordamerikanistik in der Ethnologie, v.a. angesichts der weiterhin schwindenden Anzahl von Stellen mit Nordamerika-Schwerpunkt im universitären und musealen Bereich.

Die Zahl der Anwesenden (24) sowie die Aktualität der in den 7 Vorträgen angesprochenen Themen verwiesen auf die fortdauernde Relevanz des regionalen Schwerpunkts für die deutschsprachige Ethnologie.

Der Workshop wurde von Curupira e.V. finanziell unterstützt.

Was ist deutsch? – Deutsch-Sein aus der Sicht von Jugendlichen des Richtsbergs

Was ist deutsch? Diese Frage haben sich Studierende des Masterstudiengangs Kultur-und Sozialanthropologie im Rahmen ihres Forschungsprojekts gestellt. Im Sommer 2016 haben sie gemeinsam mit Jugendlichen des Teensclub S am Richtsberg ein Fotoprojekt durchgeführt. Die Jugendlichen sind mit ihren Handykameras losgezogen und haben ihre Sichtweise zum Thema „Was ist deutsch?“ in Fotos festgehalten.  Der Forschungsgruppe war es ein großes Anliegen, dass die Jugendlichen selbst aktiv werden und zu Wort kommen. Die Ausstellung „Was ist deutsch?“ stellt die Ergebnisse des Projekts vor. Die Bilder werden von Zitaten der Jugendlichen begleitet und sollen zum Nachdenken anregen. Denn die Bilder ermöglichen einen Perspektivwechsel – sie lassen einen das oft sehr politisch aufgeladene Thema durch die Augen der Jugendlichen betrachten.

Bis zum Ende des Sommersemester 2017 konnte die Fotoausstellung „Was ist deutsch?“ in der Deutschhausstraße 3 besichtigt werden.

*Das Forschungsprojekt entstand im Rahmen des über zwei Semester andauernden Seminars „Rechercherteam“ des Masterstudiengangs Kultur- und Sozialanthropologie an der Philipps-Universität Marburg und wurde von Philipp Naucke betreut.

*Die Gruppenmitglieder: Katharina Lindner, Alev Yildizli, Laura Meyer, Laura Kemppi, Maria Kalckreuth & Anna-Sophie Mätzke-Hodžić